Skip to content

Künstliche Intelligenz revolutioniert die SEO-Welt – Welche Auswirkungen hat das auf deine Webseite?

Nach Jahrzehnten mit den klassischen „zehn blauen Links” von Google bahnt sich ein Paradigmenwechsel an: Immer mehr Nutzer wenden sich KI-gestützten Suchassistenten zu, die ihnen die Recherche abnehmen[1]. Vom Heimwerkerbetrieb bis zum Pool-Anbieter stellen sich viele die Frage, wie künstliche Intelligenz (KI) die Suchmaschinenoptimierung (SEO) in den kommenden Monaten verändern wird – insbesondere für Websites, die beratungsintensive Dienstleistungen oder Investitionsgüter verkaufen. In diesem Beitrag beleuchten wir die neuen KI-getriebenen Sucherlebnisse, ihre Auswirkungen auf klassische SEO-Praktiken, Chancen und Risiken für die Sichtbarkeit solcher Anbieter und geben konkrete Empfehlungen zur Anpassung von Content, Datenstruktur und Markenpräsenz. Am Ende finden Sie eine Checkliste, um zu testen, ob Ihre Website „ready für KI-Suche” ist.

Illustration: KI-gestützte Suche verändert das Nutzerverhalten und stellt die klassischen „zehn blauen Links” in Frage[1].

KI-getriebene Sucherlebnisse: Google SGE, ChatGPT, Perplexity & Apple WKA

Mehrere KI-basierte Suchangebote drängen derzeit in den Mainstream und könnten die Art und Weise, wie Kunden nach Produkten und Dienstleistungen suchen, grundlegend verändern:

Google SGE: Generative AI in der Google-Suche

Google integriert generative KI direkt in die Suche über das Search Generative Experience (SGE). SGE liefert zu vielen Suchanfragen eine AI-Overview – eine KI-generierte Antwort oder Zusammenfassung – oberhalb der klassischen Ergebnisse[2][3]. Diese Snapshots bestehen aus Text und teils Bildern oder Produktlisten und beantworten Nutzerfragen konversationsartig. Seit dem Start als Experiment 2024 hat SGE rasant an Reichweite gewonnen. Fast 84 % aller Suchanfragen könnten langfristig von generativen KI-Antworten beeinflusst werden[4], und erste Daten zeigen, dass SGE in manchen Branchen bereits für den Grossteil der Suchergebnisse erscheint[5]. Google betont zwar, man habe SGE so gestaltet, dass es Traffic auf Websites lenkt und weiterhin Quellen anzeigt[6]. In der Praxis verschiebt sich aber der Fokus vom Klick auf Suchergebnisse hin zur direkten Antwort. Das zeigt sich etwa daran, dass SGE-Antworten oft über 1700 Pixel Höhe einnehmen und damit selbst Platz 1 weit nach unten drücken[7]. Google selbst behauptet, der Traffic bleibe „relativ stabil” trotz der KI-Antworten[8]. Dennoch prognostizierten SEOs bereits kurz nach dem Start 20–60 % weniger organischen Traffic für betroffene Websites[9]. SGE markiert Googles Wandel von der Suchmaschine zur „Antwortmaschine”.

ChatGPT & Perplexity: KI-Chatbots als neue Suchassistenten

ChatGPT von OpenAI hat binnen kurzer Zeit Millionen Nutzer gewonnen, die es teils als Suchalternative verwenden. Laut einer aktuellen Umfrage nutzen 77 % der US-ChatGPT-Anwender den Chatbot wie eine Suchmaschine, und fast ein Viertel zieht ihn Google vor[10]. Besonders jüngere Nutzer (Gen Z) starten ihre Informationssuche immer häufiger direkt in ChatGPT[11]. Der Reiz liegt in direkten, konversationsartigen Antworten ohne selbst Links durchklicken zu müssen[12]. ChatGPT (teils über Bing oder Plugins) kann Webinhalte einbeziehen und dem Nutzer Antworten samt Quellverweisen liefern. Ähnlich arbeitet Perplexity AI, ein aufstrebender KI-Suchdienst, der als Chatbot Antworten mit Quellenangaben liefert. Das Startup wird bereits mit 9 Milliarden USD bewertet[13] – ein Indikator, wie ernst der Markt KI-Suche nimmt. Zusammen mit weiteren Systemen (Bing Chat, Claude usw.) haben diese Chatbots begonnen, Traffic von klassischen Suchmaschinen abzuziehen. Adobe-Daten zeigen etwa, dass KI-Suchempfehlungen im Weihnachtsgeschäft 2024 um 1300 % zunahmen und sich als neue Traffic-Quelle für Shops etablierten[14]. Nutzer, die über KI-Suchen kommen, bleiben im Schnitt länger auf den Seiten und springen seltener ab, was auf höhere Relevanz der KI-Treffer hindeutet[15]. Für Websites mit beratungsintensiven Produkten bedeutet das: Kunden holen sich möglicherweise zunächst umfassende Antworten von Chatbots, bevor sie überhaupt auf Ihre Website klicken – wenn sie es überhaupt tun.

Apple WKA: Siri wird zur Suchmaschine

Auch Apple steigt ins KI-Suchspiel ein. Mit World Knowledge Answers (WKA) plant Apple bis Frühjahr 2026 eine umfassende KI-Suche, die über Siri, Safari und Spotlight Antworten liefert[16][17]. Anstatt nur Webseiten-Links anzuzeigen, soll Siri dank WKA konversationsfähige, direkte Antworten geben – vergleichbar mit ChatGPT oder Googles SGE, aber tief in alle Apple-Geräte integriert[18][16]. WKA wird multimodale Resultate liefern, also Text zusammen mit Bildern, Videos oder lokalen Empfehlungen, passend zur Nutzeranfrage[19]. Sucht man z. B. „Poolbauer in meiner Nähe”, könnte Siri künftig eine kuratierte Liste lokaler Anbieter mit Bewertungen ausgeben, anstatt nur eine Websuche zu starten[20]. Technisch setzt Apple dabei auf eine Kombination eigener KI-Modelle mit Googles fortschrittlichem Gemini-LLM[21]. Warum das wichtig ist: Apple hat eine enorme installierte Basis – wenn iPhone-Nutzer vermehrt Siri (mit WKA) statt Google bemühen, verlagert sich ein Teil des Suchmarkts. Für SEO bedeutet das, künftig nicht nur für Google zu optimieren, sondern auch darauf zu achten, in Apples KI-Antworten stattzufinden[22]. Visibility für Marken und Unternehmen hängt dann nicht mehr nur vom Google-Ranking ab, sondern davon, ob und wie Apples KI eure Inhalte in Antworten einbezieht[22]. Lesetipp: Einen ausführlichen Ausblick auf Apple WKA und die Folgen für SEO gibt der Artikel „Apple to launch AI search for Siri in 2026” von Search Engine Land[23].

Auswirkungen auf klassische SEO-Praktiken

Die beschriebenen KI-Sucherlebnisse stellen konventionelle SEO-Praktiken auf den Kopf. Bisher galt: Mit Keywords ranken, Klicks auf die eigene Website ziehen, Conversion erzielen. KI-gestützte Suche verschiebt jedoch den Ort der Antwort weg von der Website hin zur Suchoberfläche. Das hat mehrere Folgen:

  • Weniger organische Klicks: Wenn Google SGE & Co. Nutzerfragen bereits auf der Suchergebnisseite beantworten, sinkt die organische Sichtbarkeit der Webseiten darunter drastisch[24][7]. Selbst ein #1-Ranking garantiert keine Aufmerksamkeit mehr, da der Nutzer oft scrollen muss, um klassische Ergebnisse zu sehen[7]. Infolgedessen erwarten viele SEOs einen spürbaren Rückgang an Traffic und Leads aus Suchmaschinen. Erste Schätzungen gingen von 20 bis 60 % weniger organischem Traffic durch KI-Antworten aus[9]. Besonders betroffen sind Branchen mit informationslastigen Suchanfragen (z. B. Ratgeber, Produktvergleiche), wo die KI viel vorwegnehmen kann. Publisher und Affiliate-Websites sehen bereits Rückgänge, da KI-Snapshots etwa „Top 5 Produkte” direkt aufzählen[25]. Google betont zwar, es wolle den Webseiten weiterhin Traffic „zuspielen” und habe z. B. bei SGE Quellenverweise integriert[6]. Doch ob Nutzer diese Links noch anklicken, ist unsicher – die Versuchung ist gross, in der KI-Umgebung zu bleiben.
  • Fokus auf Antworten statt Keywords: „Die Ära von SEO ist vorbei. Sagen Sie Hallo zu GEO (Generative Engine Optimization)”, schreibt Tech-Journalist John Herrman provokant[26]. Was damit gemeint ist: Statt nur Seiten für Keywords zu optimieren, müssen Unternehmen Content so aufbereiten, dass KI-Assistenten daraus direkte Antworten generieren können. In Zukunft zählt, ob die eigene Info im Antwortfeld der KI erscheint, nicht nur der blaue Link darunter[27][22]. Answer-Optimierung könnte zum neuen Schlagwort werden[27] – z. B. durch prägnante Zusammenfassungen, FAQ-Sektionen und explizite Antworten auf häufige Kundenfragen im Content. Dabei gewinnen klassische SEO-Faktoren wie Meta-Tags oder Linktexte an Bedeutung für die KI vielleicht weniger, während Inhaltsqualität, Kontext und Struktur wichtiger werden[28]. Experten raten Publishern, noch stärker auf hochwertige, vertrauenswürdige Inhalte zu setzen, um in KI-Ergebnissen „oben” zu bleiben[28]. Google selbst betont, dass seine KI-Suche weiterhin die bewährten Ranking-Systeme (E-E-A-T, Inhaltsqualität etc.) im Hintergrund nutzt[29] – nur die Darstellung ändert sich.
  • Neue SEO-Plattformen: Suchmaschinenoptimierung bedeutet nicht mehr nur Google & Bing. Marken müssen ihre Sichtbarkeit in ChatGPT, Perplexity und anderen KI-Tools im Blick haben[30]. So wie man früher für verschiedene Suchmaschinen optimierte, gilt es nun, Inhalte so bereitzustellen, dass sie z. B. von ChatGPT aufgegriffen und korrekt zitiert werden. Das Feld „AIO” (Artificial Intelligence Optimization) entsteht: Optimierungsmassnahmen, um in KI-Chatbots und Sprachassistenten präsent zu sein[26]. Etwa könnte es wichtig werden, in Knowledge Graphen (Wikidata, Wikipedia) vertreten zu sein, damit KI-Modelle die Marke kennen. Auch klassische SEO-Tools ziehen nach – es entstehen z. B. Sichtbarkeits-Tracker für SGE und ChatGPT[31]. Unterm Strich erweitert sich das Spielfeld: SEO findet künftig auf mehreren Plattformen gleichzeitig statt.

Kurz gesagt: KI-Suche erzwingt ein Umdenken in der SEO. Die „Spielregeln” – was Sichtbarkeit ausmacht – ändern sich laufend. SEO wird komplexer, aber auch vielfältiger. Wer sich nur auf altbewährte Taktiken verlässt, riskiert, von der KI überrollt zu werden. Gleichzeitig entstehen neue Wege, Nutzer zu erreichen, wenn man die Funktionsweise der KI-Assistenten versteht und strategisch nutzt.

Chancen und Risiken für die Sichtbarkeit von Anbietern beratungsintensiver Produkte

Für Unternehmen wie Handwerksbetriebe oder Anbieter von erklärungsbedürftigen Investitionsgütern (z. B. Pools, Solaranlagen, Maschinen) bringt die KI-Ära sowohl neue Chancen als auch erhebliche Risiken mit sich:

Risiken: Wenn die KI zum Gatekeeper wird

  • Weniger Traffic trotz hoher Positionen: Wie oben beschrieben, könnten KI-generierte Antworten dazu führen, dass Ihre Website weniger direkte Besuche erhält, selbst wenn Sie bei Google gut ranken[24]. Ein interessierter Nutzer fragt z. B. „Was kostet ein mittelgrosser Pool inklusive Einbau?” – Googles SGE oder ChatGPT liefern eine ausformulierte Preisspanne mit Erklärung aus verschiedenen Quellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer anschliessend noch einzelne Anbieter-Websites besucht, sinkt drastisch, wenn seine Frage schon zufriedenstellend beantwortet wurde. Ihre sorgfältig erstellte Preisliste oder Ratgeberseite könnte von der KI ausgelesen, aber nicht mehr angeklickt werden. Damit droht ein Rückgang an Leads und Anfragen.
  • Verlust der Markenpräsenz: In KI-Antworten steht häufig die Antwort im Vordergrund, nicht die Quelle. Zwar geben Google SGE und Bing Chat Quellnachweise, aber oft müssen Nutzer diese erst ausklappen oder sind sich der Herkunft nicht bewusst. Ihre Markenbotschaft verwässert, wenn z. B. nur noch „Experten empfehlen chlorfreies System X” in der Antwort steht, ohne dass klar wird, dass Ihr Unternehmen dieser Experte ist. Brand Awareness könnte leiden, weil die Kundenreise die Website seltener streift. Zudem könnten KI-Assistenten bevorzugt bekannte Marken nennen (Stichwort: Knowledge Graph). Weniger bekannte lokale Anbieter laufen Gefahr, im generischen KI-Geschwätz unterzugehen, sofern sie nicht gezielt genannt oder als lokale Top-Empfehlung gelistet werden.
  • Informationsmonopolisierung: Grosse KI-Modelle neigen dazu, Antworten aus Durchschnittswerten vieler Quellen zu formen. Dadurch verschwinden eventuell USPs (Alleinstellungsmerkmale) Ihres Angebots. Beispiel: Ihr Poolbau-Angebot hat eine einzigartige Garantie oder ein patentiertes System – fragt der Nutzer allgemein nach „bester Poolfiltertechnik”, liefert die KI eine allgemeine Erklärung und nennt eventuell Standardlösungen oder grössere Marken, aber nicht unbedingt Ihr spezielles Verfahren. So gehen Differenzierungsmerkmale unter, wenn man nicht aktiv dafür sorgt, dass die KI diese erfährt (etwa durch gut sichtbaren Content dazu).
  • Abhängigkeit von KI-Plattformen: Wenn Apple Siri mit WKA zum bevorzugten Helfer für lokale Suchen wird, hängt die Sichtbarkeit regionaler Dienstleister stark davon ab, in Apples Ökosystem korrekt gelistet zu sein (Apple Maps, Siri-Vorschläge etc.). Ähnliches gilt für Google Assistant. Die Spielregeln dieser Gatekeeper können sich ändern – z. B. welche Quellen priorisiert werden – was neue Black-Box-Probleme für SEO schafft.

Chancen: Wer KI versteht, kann profitieren

  • Lokale Sichtbarkeit im KI-Kontext: KI-Assistenten könnten lokale Anbieter stärker berücksichtigen, insbesondere Siri/WKA[32]. Für einen Poolbauer kann das heissen: Fragt ein Nutzer Siri „Wer kann mir einen Pool im Garten bauen?”, könnte Siri direkt Ihre Firma vorschlagen, wenn Sie lokal top bewertet sind und Ihre Daten präsent sind. Apple betont, dass WKA lokale Integration bietet und Siri dem Nutzer massgeschneiderte Empfehlungen in seiner Stadt geben will[20]. Das eröffnet die Chance, ohne Umwege als Lösung präsentiert zu werden – quasi eine Position über Platz 1, nämlich als direkter Conversational-Tipp der KI. Voraussetzung ist natürlich, dass Ihre Local-SEO-Hausaufgaben gemacht sind (Apple Maps Eintrag, Google Business Profile, lokale Rezensionen, strukturierte Adressdaten auf der Website usw.).
  • Weniger Ablenkung, qualifiziertere Leads: Nutzer, die doch auf Ihre Website kommen, sind möglicherweise hoch qualifiziert. Adobe fand heraus, dass Besucher über KI-Suchen 8 % länger auf der Seite bleiben, 12 % mehr Seiten durchklicken und seltener sofort abspringen als traditionelle Suchbesucher[15]. Warum? Weil die KI sie vermutlich gezielter zu passenden Ergebnissen führt. Für beratungsintensive Produkte heisst das: Wenn ein Interessent nach dem Konsum einer KI-Zusammenfassung immer noch mehr Details braucht und Ihre Seite besucht, hat er schon Vorwissen und echtes Kaufinteresse. Hier können höherwertige Leads entstehen, auch wenn es insgesamt weniger Traffic gibt.
  • Positionierung als Autorität: KI hin oder her – sie speist sich aus vorhandenem Content. Unternehmen, die herausragenden Content bieten, können sich einen Namen machen, den auch KI-Modelle lernen. Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise umfangreiche Fachinformationen zu Poolbau veröffentlicht hat (How-Tos, Videos, Studien), besteht die Chance, dass KI-Assistenten Ihre Inhalte als Quelle nutzen und möglicherweise sogar Ihren Namen erwähnen (etwa „laut [Ihrer Firma] beträgt die ideale Pooltiefe…”). Zwar ist das nicht garantiert, doch je vertrauenswürdiger und strukturierter Ihre Inhalte, desto eher fliessen sie in KI-Antworten ein. Einige generative Suchen experimentieren damit, Autoren oder Marken zu nennen, um Transparenz zu schaffen. Eine starke inhaltliche Autorität kann so auch in der KI-Welt Kundenvertrauen aufbauen – selbst wenn der erste Kontakt über eine AI-Antwort stattfindet.
  • Neue Inhalte und Formate: KI-Suchen belohnen Content, der direkt Antworten liefert und vielfältig aufbereitet ist. Das eröffnet die Gelegenheit, kreativ zu werden: Interaktive 3D-Modelle, kurze erklärende Videos, Infografiken oder gängige Fragen mit prägnanten Antworten (FAQ) – all das kann dazu führen, dass Ihre Inhalte bevorzugt gezogen werden, weil sie genau das liefern, was die KI-Nutzer fragen. Zudem kann man sich überlegen, eigene Chatbots oder KI-Tools anzubieten (z. B. einen Pool-Konfigurator mit KI-Chat auf der Website), um Nutzer auf der eigenen Plattform zu halten. Wer KI nicht nur passiv „erleidet”, sondern aktiv einbindet, kann sich differenzieren.

Unterm Strich: Die Sichtbarkeit von Anbietern beratungsintensiver Angebote steht an einem Wendepunkt. Untätigkeit ist riskant, denn wer sich nicht an KI-Suchen anpasst, verliert womöglich schleichend an Reichweite. Aber es gibt auch Lichtblicke: Lokale und spezialisierte Anbieter haben Chancen, in personalisierten KI-Empfehlungen aufzutauchen – vorausgesetzt, sie machen ihre Inhalte und Daten KI-gerecht aufbereitbar. Im nächsten Abschnitt daher konkrete Ansätze, wie Sie Ihre Website fit für die KI-Zukunft machen.

Content, Datenstruktur und Marke für die KI-Suche optimieren

Wie bleibt man in der KI-getriebenen Suche sichtbar? Die Antwort liegt in einer Mischung aus technischer Optimierung, durchdachtem Content-Marketing und Markenbildung. Folgende Strategien helfen, Ihre Website auf KI-Kurs zu bringen:

  1. Strukturierter, antwortorientierter Content: Stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte klar gegliedert und leicht auszulesen sind. Verwenden Sie übersichtliche Überschriften (H2/H3) und formatieren Sie Inhalte in sinnvollen Abschnitten. KI-Modelle lesen Ihre Seite nicht wie ein Mensch, sondern suchen nach strukturierten Mustern. Inhalte, die in Listen, Tabellen oder FAQ-Form präsentiert werden, lassen sich leichter in eine KI-Antwort übernehmen. Beispielsweise könnte eine FAQ-Sektion „Häufige Fragen zu Poolbau” mit kurzen, präzisen Antworten direkt von einer KI zitiert werden. Generell gilt: Kontext vor Wortanzahl. Eine knappe, aber aussagekräftige Erklärung („Ein mittelgrosser Pool (4x8 m) kostet inklusive Einbau ca. 30.000–50.000 CHF.”) hat bessere Chancen, von einer KI übernommen zu werden, als ein unstrukturierter Fliesstext. Tipp: Verwenden Sie gegebenenfalls Markdown-ähnliche Strukturen (z. B. Aufzählungen) oder HTML-Strukturelemente (wie <dl> Definition Lists für Begriffe und Erklärungen), die auch von Suchmaschinen verstanden werden.
  2. Entity-basierte SEO-Signale setzen: In der KI-Ära rückt die Bedeutung von Entitäten (d. h. eindeutig identifizierbaren Personen, Orten, Dingen oder Unternehmen) in den Vordergrund. KI-Systeme versuchen, Informationen zu verknüpfen – wer oder was steht wofür? Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihr Unternehmen und Ihre Angebote als Entitäten greifbar werden. Praktisch heisst das: Legen Sie zum Beispiel ein Wikidata-Objekt für Ihre Firma an, pflegen Sie Ihre Wikipedia-Seite (falls vorhanden) und nutzen Sie strukturierte Daten auf Ihrer Website, um Entitäten auszuzeichnen. Mit Schema.org-Markup können Sie z. B. definieren, dass „MusterPools AG” ein LocalBusiness mit Branche Poolbau ist, welches bestimmte Dienstleistungen („Poolinstallation”, „Wartung”) anbietet. Diese Daten helfen KI-Systemen, Ihr Unternehmen im Wissensgraph zu verorten und bei relevanten Fragen in Betracht zu ziehen[33][34]. Auch die Verwendung relevanter Begriffe im Zusammenhang (z. B. spricht Ihre Seite nicht nur von „Pools”, sondern auch von „Schwimmbad”, „GFK-Becken”, „Wärmepumpen” etc.) signalisiert der KI inhaltliche Tiefe. Merke: Kontext ist das neue King – nicht allein Content[34]. Alles, was den inhaltlichen Kontext Ihrer Leistungen schärft (Glossare, Definitionen, interne Verlinkungen zwischen verwandten Themen), hilft der KI, Ihre Seite besser einzuordnen.
  3. Multimodale Inhalte anbieten: KI-Suchergebnisse sind nicht auf Text beschränkt. Google SGE blendet z. B. gelegentlich direkt Produktbilder, Videos oder Karten in die KI-Antwort ein. Apple WKA plant multimediale Antworten[19]. Stellen Sie also sicher, dass Ihre Website hochwertige Bilder und Videos bereithält, die Ihre Angebote erklären. Ein 2-minütiges Erklärvideo „So läuft der Poolbau ab” könnte etwa von einer KI als Video-Antwort vorgeschlagen werden, wenn jemand nach dem Prozess fragt. Verwenden Sie Alt-Texte und Beschreibungen für Medien, damit Suchmaschinen den Inhalt interpretieren können. Bieten Sie eventuell transkribierte Inhalte Ihrer Videos an (Untertitel oder Artikel-Version), um auch hier Auslesbares zu liefern. Multimodalität bedeutet auch: Dateien/Daten zum Download (z. B. ein PDF-Ratgeber „10 Tipps zur Poolpflege”) könnten von KI-Assistenten empfohlen werden. Wichtig ist, dass all Ihre Formate auffindbar und indexierbar sind. Auch Audio (Podcasts) kann relevant werden, vor allem im Kontext von Sprachassistenten: Ein Siri-ähnliches System könnte eine direkte Antwort als kurzen Audio-Clip ausspielen, wenn Ihre Inhalte entsprechend markiert sind.
  4. Local-SEO für sprachgesteuerte KI: Insbesondere für Dienstleister mit regionalem Bezug bleibt Local SEO ein essenzieller Pfeiler – im KI-Kontext vielleicht noch mehr als zuvor. Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant wählen bei lokalen Anfragen oft nur eine Handvoll Ergebnisse aus. Um darunter zu sein, optimieren Sie Ihre Google-Unternehmensprofile (Google Business Profile) und das Pendant bei Apple (Apple Business Connect). Achten Sie auf konsistente NAP-Daten (Name, Address, Phone) über alle Plattformen hinweg. Bewertungen spielen eine grosse Rolle: KI könnte „bester Poolbauer in München” anhand von Bewertungsdurchschnitt und Rezensionstexten entscheiden. Ermutigen Sie zufriedene Kunden, Bewertungen zu hinterlassen (Google, Yelp, Apple Maps etc.). Integrieren Sie standortbezogene Keywords natürlich in Ihren Content (z. B. Fallstudien „Poolprojekt in [Stadt]”). Nutzen Sie Schema.org LocalBusiness mit Geokoordinaten. All das erhöht die Chance, dass KI Ihre Firma bei lokalen Fragen erkennt und empfiehlt. Und vergessen Sie nicht Sprachsuche-Optimierung: Fragen, die per Sprache gestellt werden, sind oft in natürlicher Sprache („Wo ist der nächste Poolbauer?”). Passen Sie Ihren Content auf solche Phrasen an – etwa indem Sie in Blogposts Fragen als Überschrift formulieren und direkt beantworten.
  5. Technische Exzellenz: Schema, Speed & Indexierbarkeit: Die technische Basis Ihrer Website entscheidet mit, ob KI-gestützte Crawler Ihre Inhalte effektiv nutzen können. Schema.org-Markup sollte überall dort eingesetzt werden, wo es passt: Produkte, FAQs, How-tos, Artikel, Bewertungen – es gibt für fast alles ein Schema. Diese strukturierten Daten liefern KI-Systemen den „Maschinen- Kontext”, um Inhalte korrekt zu interpretieren[33]. Zum Beispiel kann ein FAQPage-Markup dafür sorgen, dass Google SGE Ihre Frage-Antwort-Paare direkt zieht. Zweitens: Performance. Lange Ladezeiten können dazu führen, dass KI-Crawler (oder der Nutzer) abspringen. Eine schnelle, mobil-optimierte Seite ist Grundvoraussetzung – auch, weil viele KI-Suchen mobil oder via Sprachassistent erfolgen. Drittens: Indexierbarkeit. Stellen Sie sicher, dass Ihr Content nicht durch robots.txt oder fehlende Freigaben blockiert ist. Inhalte hinter Login oder im PDF nur werden von aktuellen KI-Crawlern weniger erfasst. Prüfen Sie Ihre Server-Logs und die Search-Console auf Crawling-Anomalien (vielleicht ruft ein neuer „GPTBot” Ihre Seite ab – OpenAI hat kürzlich seinen Crawler identifiziert). Halten Sie Sitemap und RSS aktuell, sodass neue Inhalte schnell entdeckt werden. Und nicht zuletzt: Saubere interne Linkstruktur und semantisches HTML helfen den Algorithmen, den Aufbau Ihrer Seite zu verstehen.
  6. Markenvertrauen und Transparenz: In einer Welt, in der KI-Modelle Inhalte aggregieren, wird Trust zum entscheidenden Faktor. Bemühen Sie sich um Autoritätssignale: Zeigen Sie Ihre Expertise (z. B. durch Autorenprofile mit Credentials, Partnerschaften, Auszeichnungen). Transparenz etwa über Ihre Prozesse, Kundenstimmen oder klare Kontaktmöglichkeiten kann dazu beitragen, dass KI Ihre Seite als seriöse Quelle einstuft. Google und andere sprechen von E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) – diese Prinzipien gelten auch im KI-Zeitalter weiter. Besonders Inhalte zu Gesundheit, Finanzen oder grösseren Investitionen (YMYL – Your Money Your Life) müssen höchsten Qualitätsansprüchen genügen, sonst ignoriert sie die KI lieber[29]. Kurz: Mischen Sie sich aktiv in die Online-Diskussion ein, geben Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht und pflegen Sie Ihre Online-Reputation. Eine starke Marke wird eher von KI genannt – so, wie man heute in Sprachassistenten oft eine konkrete Marke als Empfehlung hört, wenn diese als Synonym für Qualität gilt.

Fazit: Die nächsten Monate werden für SEO spannend. KI-getriebene Suche – ob Google’s SGE, ChatGPT, Perplexity oder Apple’s WKA – wird immer mehr Nutzer anziehen und das Spiel verändern. Für Websites von Dienstleistern und Anbietern erklärungsbedürftiger Produkte heisst das: Anpassen, bevor man abgehängt wird. Wer jedoch proaktiv handelt – Inhalte strukturiert, Daten sauber aufbereitet, lokal präsent und technisch fit – der kann auch im Zeitalter der KI-Suche glänzen. Wichtig ist, die Nutzerbedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren: Am Ende gewinnt die Seite, die dem Kunden die beste Antwort liefert – ob via KI oder klassischer Suche.

Weiterführende Quellen:

  • Google Keyword Blog – “Supercharging Search with generative AI” (Google zur Einführung von SGE)[6]
  • Search Engine Land – “Apple to launch AI search for Siri in 2026: Report” (Infos zu Apple WKA und SEO)[23]
  • The Verge – “AI search is starting to kill Google’s ten blue links” (KI-Suche Nutzungsdaten, Adobe-Studie)[14][15]
  • Search Engine Journal – “Structured Data’s Role In AI Search Visibility” (Bedeutung von Schema/Entitäten)[34][33]
  • com – “How Does SGE Affect SEO? (And How to Counter AI Overviews)” (Auswirkungen von Google SGE auf Traffic)[9][7]

 

[1] [13] [14] [15] Shoppers are flocking to AI search | The Verge

https://www.theverge.com/ai-artificial-intelligence/631352/ai-search-adobe-analytics-google-perplexity-openai

[2] [3] [7] [9] [24] [25] [29] [30] How Does SGE Affect SEO? (And How to Adapt to AI Overviews)

https://www.seo.com/blog/how-does-sge-affect-seo/

[4] What happened at Google I/O - WTF is SEO?

https://www.seoforjournalism.com/p/google-io-ai-mode-overview-news-seo

[5] Google SGE Organic Traffic Impact Divided By Verticals [Data Study]

https://www.searchenginejournal.com/google-sge-organic-traffic-impact-divided-by-verticals/514800/

[6] How Google is improving Search with Generative AI

https://blog.google/products/search/generative-ai-search/

[8] Google swears it isn’t destroying the web with AI search | The Verge

https://www.theverge.com/news/720069/google-ai-overviews-search-web-traffic-stable

[10] [11] 77% Of ChatGPT Users Treat It As A Search Engine, Per Adobe Express

https://www.searchenginejournal.com/nearly-8-in-10-americans-use-chatgpt-for-search-adobe-finds/551069/

[12] Using ChatGPT as a Search Engine: The Shift is Happening

https://marketmentors.com/blog/using-chatgpt-as-a-search-engine-the-shift-is-happening/

[16] [17] [18] [19] [20] [21] [27] [32] How Apple AI Search is Transforming Siri into an Answer Engine - mobileup.in

https://mobileup.in/how-apple-ai-search-is-transforming-siri-into-an-answer-engine/

[22] [23] Apple to launch AI search for Siri in 2026: Report

https://searchengineland.com/apple-world-knowledge-answers-ai-search-461569

[26] [28] Is ChatGPT just Googling things for you? | The Verge

https://www.theverge.com/ai-artificial-intelligence/718377/seo-geo-chatgpt-search-google

[31] The Complete SEO Checklist for 2025

https://backlinko.com/seo-checklist

[33] [34] Structured Data’s Role In AI And AI Search Visibility

https://www.searchenginejournal.com/structured-datas-role-in-ai-and-ai-search-visibility/553175/

Leave a Comment