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Wie KI die Google-Suche verändert – Chancen und Tipps für KMUs

Geschrieben von Christian | 23.12.25 13:48

Die Art und Weise, wie potenzielle Kunden online nach Informationen suchen, befindet sich im Wandel. Google integriert verstärkt künstliche Intelligenz (KI) in die Suche und verändert damit das Spielfeld. Begriffe wie AI Overviews (auf Deutsch etwa KI-Übersichten) und AI Mode (KI-Modus) klingen vielleicht technisch, aber keine Sorge: In diesem Beitrag erklären wir einfach und verständlich, was es damit auf sich hat. Vor allem schauen wir darauf, was diese Neuerungen für kleinere Unternehmen bedeuten – für Schweizer KMUs, die online neue Kunden gewinnen möchten, aber bisher noch wenig Berührungspunkte mit Google Ads oder KI hatten.

Du erfährst, was genau an der Google-Suche neu ist, wie sich Google-Werbung dadurch verändert, welche Chancen und Herausforderungen das mit sich bringt und vor allem, was du konkret tun kannst, um gut vorbereitet zu sein.

1. Was ist neu an der Google-Suche mit KI?

Google hat 2025 zwei zentrale KI-Funktionen in die Suche eingeführt: KI-Übersichten (AI Overviews) und den KI-Modus (AI Mode). Beide sollen Nutzer*innen helfen, schneller und komfortabler Antworten zu finden.

KI-Übersichten: Seit Frühjahr 2025 gibt es dieses Feature auch in der Schweiz: Bei bestimmten Suchanfragen zeigt Google jetzt oberhalb der normalen Suchergebnisse eine KI-generierte Zusammenfassung der Antwort an. Diese kurze Antwort (oft ein Absatz oder Bullet-Points) wird automatisch aus verschiedenen Quellen zusammengestellt – zum Beispiel aus Webseiten oder Googles Knowledge Graph. Das Ziel ist klar: Nutzerinnen sollen schneller Antworten auf komplexe Fragen erhalten, ohne sich erst durch mehrere Webseiten klicken zu müssen. Diese KI-Übersicht erscheint allerdings nicht bei jeder Suche, sondern vor allem dann, wenn sie einen echten Mehrwert bietet – häufig bei ausführlichen Fragen (oft W-Fragen wie „Was ist X?“ oder „Wie funktioniert Y?“). Wichtig: Die KI-Übersicht zeigt immer auch Links zu den Quellen, damit man bei Bedarf tiefer ins Thema einsteigen kann.

KI-Modus: Neben den statischen Übersichts-Antworten testet Google einen neuen Suchmodus namens AI Mode. Dieser KI-Modus wurde im März 2025 als Experiment vorgestellt. Anders als die kurzen KI-Übersichten verwandelt der KI-Modus die Suche in eine interaktive, chatähnliche Erfahrung. Du kannst der Suchmaschine also Follow-up-Fragen stellen und eine Art Dialog führen. Im Hintergrund nutzt Google dafür eine fortgeschrittene KI (Gemini), die komplexeres logisches Denken beherrscht. Der KI-Modus ist besonders hilfreich für vielschichtige oder mehrteilige Fragen, bei denen du sonst mehrere einzelne Suchen durchführen müsstest. Aktuell steht dieser Modus nur ausgewählten Nutzerinnen in den USA zur Verfügung (über die Search Labs Warteliste). Doch diese frühe Testphase zeigt, wohin die Reise geht: Google deutet an, dass der KI-Modus in Zukunft für alle zum Standard werden könnte. Mit anderen Worten, perspektivisch könnte die klassische Google-Suche zunehmend durch eine KI-gestützte Suche ersetzt werden – darauf solltest du vorbereitet sein.

2. Was bedeutet das für Unternehmen, die bei Google werben?

Die Einführung von KI in der Suche wirkt sich auch auf die Google-Werbung (Google Ads) aus. Bisher erschienen Anzeigen meist ober- oder unterhalb der Suchergebnisse als separater Block. Jetzt werden Anzeigen nahtlos in die neuen KI-Ergebnisse integriert. Was heisst das genau?

Beispiel: Die obige Abbildung zeigt eine KI-Übersicht zu einer Produktsuche (Bettlaken). Innerhalb der KI-Antwort ist ein gesponsertes Feld mit Shopping-Anzeigen zu sehen („Sponsored: Here are some sheet sets to consider“). Solche Einbindungen von Werbung in KI-Übersichten sind neu und zeigen, wie Google bezahlte Inhalte in die KI-Suchergebnisse integriert.

Anzeigen in KI-Übersichten: Im Mai 2025 hat Google erstmals damit begonnen, Anzeigen direkt innerhalb der KI-Übersicht anzuzeigen. Das heisst, wenn Google eine AI Overview generiert, kann darin ein Abschnitt „Sponsored“ auftauchen, der bezahlte Ergebnisse enthält – zum Beispiel Textanzeigen oder auch Shopping-Produktanzeigen mit Bild. Diese Werbeeinblendungen fügen sich optisch in die KI-Antwort ein, sind aber natürlich als Anzeige gekennzeichnet (z.B. durch ein kleines „Sponsored“-Label). Für dein Unternehmen bedeutet das: Es gibt neue, prominente Werbeplätze, direkt mitten in den Info-Antworten, an denen du potenzielle Kundschaft erreichen kannst.

Ad-Ausspielung wird dynamischer: Google entscheidet nun kontextabhängig, wann und welche Anzeige in einer KI-Antwort erscheint. Dabei schaut die KI nicht nur auf das ursprüngliche Suchwort, sondern auch darauf, was in der KI-Antwort steht, um zu erkennen, ob jemand gerade etwas Nützliches kaufen oder tun möchte. Beispiel: Fragt jemand „Warum ist mein Poolwasser grün und wie bekomme ich es wieder sauber?“, liefert die KI eine Übersicht mit möglichen Ursachen und Lösungen. Obwohl die Frage nicht direkt kommerziell klingt, erkennt Google aus der Frage + Antwort, dass derdie Nutzerin vermutlich Pool-Reinigungsbedarf hat – und blendet vielleicht eine Anzeige für einen Pool-Staubsauger ein. So entstehen neue Gelegenheiten für Werbung, selbst bei Suchanfragen, die früher keine Anzeigen gezeigt hätten.

Automatische Einbindung deiner Ads: Als Werbetreibender musst du nicht jedes neue KI-Format separat buchen. Bestehende Suchanzeigen (Textanzeigen) sowie Shopping- oder lokale Anzeigen aus deinen Kampagnen sind automatisch dafür qualifiziert, in KI-Übersichten aufzutauchen – vorausgesetzt, sie passen thematisch gut zu Frage und KI-Antwort und gewinnen die Auktion. Wichtig ist also, Relevanz und Qualität deiner Anzeigen sicherzustellen, denn Google wählt nur Anzeigen aus, die wirklich zum Kontext passen und einen Mehrwert bieten.

Neue Spielregeln bei Keywords: Da KI-Übersichten oft bei längeren, komplexen Fragen erscheinen, sind das nicht immer die klassischen Keywords, auf die Werbende bisher geboten haben. Google rät deshalb, vermehrt auf KI-gestützte Kampagnen und automatische Ausrichtung zu setzen. Das bedeutet z.B. den Einsatz von breiteren Keyword-Optionen (Broad Match) und smarten Gebotsstrategien. Diese Tools lassen die Google-Algorithmen flexibler entscheiden, wann deine Anzeige passt – selbst wenn der Wortlaut der Suchanfrage ungewöhnlich ist. Für KMUs, die wenig Zeit haben, jedes Keyword von Hand zu pflegen, kann diese Automatisierung von Vorteil sein, da Google AI die Zuordnung übernimmt und deine Werbung in zuvor unentdeckten Nischen anzeigen kann.

Zusammengefasst: Werbung wird in der KI-Suche stärker kontextgetrieben. Deine Google-Anzeigen können jetzt in ganz neuen Momenten erscheinen – mitten in einer KI-Antwort, die die Nutzerin gerade liest. Das eröffnet Chancen auf mehr Sichtbarkeit, erfordert aber auch ein Umdenken in der Kampagnensteuerung.

3. Welche Chancen bietet das für Schweizer KMUs?

Für kleinere Unternehmen können diese Veränderungen durchaus Vorteile bringen, gerade wenn du frühzeitig darauf reagierst:

Früh in der Kundenreise präsent sein: KI-Übersichten werden vor allem in der frühen Phase einer Suche genutzt, wenn Leute sich informieren oder ein Problem lösen wollen. Genau hier kannst du ansetzen. Wenn deine Anzeige in so einer KI-Antwort auftaucht, lernen potenzielle Kunden dein Angebot sehr früh kennen – noch bevor sie gezielt nach einem Produkt oder Anbieter suchen. Das kann bedeuten, dass du Interessenten abfängst, bevor die Konkurrenz überhaupt auf dem Schirm erscheint. Google hat intern festgestellt, dass Nutzer solche Anzeigen in KI-Antworten hilfreich finden, weil sie direkt zum passenden Angebot geführt werden, sobald das Bedürfnis entsteht.

Neue Kundenbedürfnisse erkennen: Die KI ist in der Lage, verborgene Kaufabsichten in komplexen Fragen zu erkennen. Für dich heisst das: Es eröffnen sich neue Kontaktpunkte, an die man früher gar nicht gedacht hätte. Im obigen Pool-Beispiel wurde aus einer Problem-Frage („grünes Poolwasser“) ein Verkaufsimpuls (Pool-Reinigungsgerät). Solche Fälle gab es früher kaum. Ein anderes Beispiel: Jemand fragt „Wie kann ich effizienter Buchhaltung machen als kleines Unternehmen?“ – bisher hätte diese Person vielleicht einen Ratgeber-Artikel gelesen. In Zukunft könnte Google in der KI-Antwort aber gleich einen Hinweis auf eine passende Buchhaltungssoftware oder einen lokalen Treuhand-Service geben. Wenn du solche Lösungen anbietest, kannst du so viel früher ins Blickfeld rücken.

Lokale Sichtbarkeit: Besonders für Schweizer KMUs mit lokalem Bezug (z.B. ein Restaurant, ein Handwerksbetrieb oder ein Laden) könnten KI-Änderungen spannend sein. Wenn die KI aus einer allgemeinen Frage einen lokalen Bedarf erkennt („Auto springt nicht an – was tun?“ -> mögliche Lösung: Autogarage in deiner Nähe), haben gut platzierte lokale Google Ads oder ein gepflegtes Google-Unternehmensprofil vielleicht plötzlich die Chance, vorgeschlagen zu werden. Die KI-Übersicht könnte z.B. empfehlen, das Auto in eine Werkstatt zu bringen – und Google könnte darüber gleich einen lokalen Anbieter einblenden.

Content als Trumpf: Nicht nur Anzeigen, auch guter Inhalt zahlt sich aus. KI-Übersichten zitieren die Quellen ihrer Antwort. Wenn dein Unternehmensblog eine exzellente Erklärung zu einer häufigen Frage liefert und von der KI aufgegriffen wird, erscheint dein Link direkt in der Antwort. Das kann dir zusätzlichen Traffic bringen und deine Expertise unterstreichen. Zwar betrifft das eher die organische Sichtbarkeit, aber es zeigt: Qualität wird belohnt, sei es in Anzeigen oder Inhalten.

Wettbewerbsvorteil durch Agilität: Grosse Unternehmen reagieren manchmal langsamer auf neue Trends. Als kleineres Unternehmen kannst du agiler sein. Wenn du dich jetzt schon mit KI-Übersichten und KI-Modus vertraut machst, hast du einen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern, die abwarten. Du kannst in Ruhe testen, Erfahrungen sammeln und deine Strategien anpassen, während andere noch zögern. Gerade in der Anfangsphase, in der noch nicht alle Werbetreibenden die neuen Möglichkeiten nutzen, kann das Kosten sparen (weniger Konkurrenz um neue Anzeigenplätze) und Lerneffekte bringen, die später Gold wert sind.

4. Welche Herausforderungen gibt es?

Wo Chancen sind, gibt es natürlich auch Herausforderungen. Auf welche Hürden solltest du achten?

Weniger Klicks auf normale Suchergebnisse: Wenn Google die Antwort schon selbst zusammenfasst, klicken weniger Leute auf die darunterliegenden Suchresultate. Erste Analysen zeigen z.B., dass Seiten, die früher auf Position 1 standen, nach Einführung der KI-Übersicht rund ein Drittel weniger Klicks erhielten. Zudem nimmt die Zahl der "Zero-Click"-Suchen zu – also Suchen, bei denen Nutzerinnen gar nicht mehr weiterklicken, weil sie ihre Antwort bereits auf der Google-Seite bekommen. Für KMUs, die stark auf SEO (Suchmaschinenoptimierung) gesetzt haben, kann das bedeuten: Weniger Besucher kommen kostenlos über die Google-Suche auf die Website. Diese Entwicklung erhöht den Druck, alternative Sichtbarkeitswege zu nutzen (etwa Anzeigen oder andere Marketingkanäle).

Ungewisses Terrain bei Anzeigen-Performance: Anzeigen in KI-Übersichten sind neu – entsprechend fehlen noch Erfahrungswerte. Es ist unklar, wie Nutzer darauf reagieren: Werden diese Ads genauso häufig geklickt wie klassische Suchanzeigen? Vertrauen die Leute den eingebetteten Anzeigen oder überlesen sie diese vielleicht eher, weil sie wie Teil der Antwort aussehen? Auch für Werbetreibende gibt es Fragen: Google blendet die Ads kontextabhängig ein, aber wie detailliert kannst du die Performance dieser speziellen Placements nachvollziehen? Bislang gibt es wenig Transparenz, ob du z.B. in den Werbeberichten genau siehst, welche Klicks aus der KI-Übersicht kamen. Diese Ungewissheit erfordert, dass du genau beobachtest und vielleicht auch mal experimentierst, ohne sofort perfekte Daten zu haben.

Neue Lernkurve: Wenn du bislang wenig mit Google Ads oder KI gearbeitet hast, wirkt das alles zunächst kompliziert. Begriffe wie Broad Match, Performance Max oder KI-gestützte Gebote mögen Fachjargon sein – letztlich bedeuten sie aber, dass du Google mehr Automation überlässt. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Du gibst einen Teil der Kontrolle ab und vertraust darauf, dass die KI die Anzeigen schon den richtigen Leuten zeigt. Dieser Mindset-Wechsel (weg von "Ich wähle alle Keywords manuell" hin zu "Ich lasse die Maschine Muster erkennen") kann eine Herausforderung sein, vor allem wenn du bisher noch keine Erfahrung mit solchen automatisierten Kampagnen hast.

Technische Vorbereitung: Die KI durchsucht und kombiniert Informationen aus dem Web. Du stehst vor der Aufgabe, deine Webseite technisch fit zu halten, damit die Inhalte von der KI gefunden und richtig interpretiert werden. Dazu zählen z.B. strukturierte Daten (Schema Markups), schnelle Ladezeiten und aktuelle Informationen. Wenn deine KMU-Website hier Nachholbedarf hat, könnte sie von den KI-Systemen übergangen werden – was wiederum die Sichtbarkeit schmälert. Diese Zusatzaufwände in SEO/Website-Qualität mögen für ein kleines Unternehmen herausfordernd sein, sind aber langfristig wichtig.

Dynamik und Unsicherheit: Googles KI-Suche ist stark im Fluss. Was heute im Test ist, kann morgen ausgerollt werden – oder auch wieder verworfen und anders umgesetzt. Für dich bedeutet das: Es gibt keine fertige Anleitung, die für die nächsten 5 Jahre gilt. Du musst bereit sein, dich immer wieder auf Neuerungen einzustellen. Das ist zeitaufwändig und erfordert eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber Wandel. Allerdings: Wenn du dich darauf einlässt, kannst du Veränderungen oft proaktiv für dich nutzen, statt nur zu reagieren.

Zusammengefasst stehst du vor der Aufgabe, deine Online-Strategie anzupassen und am Ball zu bleiben, damit du in der KI-gestützten Suche nicht an Sichtbarkeit verlierst. Es ist kein Grund zur Panik, aber ein klarer Auftrag, dich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

5. Was kannst du konkret tun, um vorbereitet zu sein?

Zum Abschluss hier einige praktische Tipps, wie du dein Unternehmen auf die KI-Ära der Google-Suche vorbereiten kannst. Diese Schritte helfen dir, die Chancen zu nutzen und mögliche Nachteile abzufedern:

Informiert bleiben: Bleib über die Entwicklungen bei Googles Suche auf dem Laufenden. Änderungen kündigt Google oft in Blogs oder auf Konferenzen an – so wurde z.B. auf der Google Marketing Live 2025 bestätigt, dass KI-Überblicke Anzeigen enthalten werden und der KI-Modus ausgebaut wird. Abonniere Newsletter oder folge Branchenwebsites, um mitzubekommen, wann neue Funktionen in der Schweiz ausgerollt werden. Je früher du von Änderungen erfährst, desto besser kannst du reagieren.

Suche selbst ausprobieren: Nutze die KI-Übersichten ruhig selbst, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Stell typische Fragen, die deine Kunden haben könnten, bei Google. Schau dir an, was in der KI-Antwort erscheint und ob dort bereits Anzeigen oder Links zu sehen sind, die dein Angebot betreffen. Diese „User-Brille“ hilft dir zu verstehen, wie dein Unternehmen aktuell abschneidet und wo Potentiale liegen. Falls der KI-Modus irgendwann verfügbar wird, probiere auch diesen aus – so verstehst du die zukünftige Kundenperspektive noch besser.

Website-Inhalte optimieren: Unabhängig von Anzeigen lohnt es sich, die Inhalte deiner Website zu stärken. Beantworte häufige Fragen deiner Kundschaft in klaren, einfachen Worten auf deiner Webseite (z.B. in einem FAQ-Bereich oder Blog). Wenn deine Inhalte nützlich und relevant sind, steigt die Chance, dass Google diese als Quelle in einer KI-Übersicht nennt – was dir Sichtbarkeit bringt. Achte auf eine gute Struktur (Überschriften, Listen, klare Absätze) und aktualisiere wichtige Informationen regelmässig. Denn was für menschliche Besucher gut ist – verständliche, aktuelle Inhalte – hilft meist auch der KI, deine Seite besser einzuordnen.

Frühzeitig mit Google Ads vertraut machen: Falls du bisher noch keine Google-Werbung geschaltet hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, damit in kleinem Rahmen zu starten. Du kannst mit überschaubarem Budget experimentieren, um zu sehen, wie deine Anzeigen performen. Nutze dabei ruhig die smarten Funktionen von Google Ads: Zum Beispiel automatische Gebotsstrategien, mit denen Google dein Gebot je nach Nutzerin und Kontext anpasst, oder breitere Keyword-Einstellungen, die auch ähnliche Phrasen einschliessen. Diese Automatisierungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass deine Anzeigen bei unerwarteten Suchanfragen auftauchen, die durch KI generiert werden. So fängst du mehr potentielle Kundinnen ab, ohne jedes Keyword erraten zu müssen.

Anzeigen- und Keyword-Strategie anpassen: Überlege dir bei deiner Werbestrategie, welche Fragen sich deine Zielgruppe stellt. Passe deine Keywords und Anzeigentexte daran an. Vielleicht suchen weniger Leute direkt nach „Produkt XY kaufen“, sondern fragen eher „Wie löse ich Problem Z?“ – genau dort möchtest du auftauchen. Geh deine bestehenden Keywords durch und ergänze ggf. längere, natürlich formulierte Suchphrasen. Achte auch auf deine Anzeigentexte: Mach klar, welches Problem du löst. Insgesamt gewinnt die Ausrichtung auf längere, dialogorientierte Suchanfragen an Bedeutung – deine Werbung sollte darauf vorbereitet sein.

Daten beobachten und lernen: Sobald du Massnahmen ergreifst (sei es verbesserte Inhalte oder neue Anzeigenkampagnen), verfolge die Ergebnisse. Schau in Google Analytics oder in deinem Google-Ads-Konto, ob sich etwas verändert: Bekommen bestimmte Seiten weniger organische Besucher? Steigt dafür vielleicht der Traffic über Anzeigen? Welche Suchbegriffe führen zu deinen Anzeigen, und sind da neue Themen dabei? Durch solches Monitoring erkennst du, wo du nachjustieren solltest. Vielleicht lohnt es sich, Budget von klassischen Keywords auf neue Fragen umzuschichten, oder bestimmte Inhalte auf deiner Seite auszubauen, wenn du merkst, dass die KI darauf häufig zurückgreift.

Flexibel und offen bleiben: Der vielleicht wichtigste Tipp zum Schluss: Sei bereit, Neues auszuprobieren. Die Digitalisierung – und insbesondere KI – ist ein Bereich, der sich ständig weiterentwickelt. Was heute State-of-the-Art ist, kann in einem Jahr schon wieder anders aussehen. Für ein KMU kann das einschüchternd wirken, aber sieh es positiv: Du musst nicht alles perfekt wissen, sondern kannst Schritt für Schritt lernen. Nutze deinen Vorteil der kurzen Entscheidungswege und teste ruhig mal unkonventionelle Ansätze. Wenn etwas nicht funktioniert, zieh Learnings und passe an. Diese Agilität ist deine Stärke als KMU.

Fazit

Die Einführung von KI in die Google-Suche – durch KI-Übersichten und den KI-Modus – markiert einen grossen Wandel in der Online-Suche. Nutzerinnen bekommen Antworten schneller und direkter serviert, was das Verhalten auf Google verändert. Für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet das: Online-Marketing und -Werbung entwickeln sich weiter. Alte Muster (z.B. Top-Ranking = viele Klicks) gelten nicht mehr uneingeschränkt. Doch das ist kein Grund zur Resignation – im Gegenteil.

Wenn du die Veränderungen proaktiv angehst, kannst du daraus echte Chancen ziehen. Indem du deine Inhalte und Anzeigen an die neuen Suchgewohnheiten anpasst, bleibst du sichtbar und relevant. Denk daran, dass Google letztlich das gleiche Ziel hat wie du: den Nutzerinnen die bestmögliche Lösung für ihr Anliegen zu bieten. Wenn deine Firma diese Lösung parat hat – sei es als hilfreicher Inhalt oder als passendes Produkt/Dienstleistung – dann wird die KI-gestützte Suche dich und die Kunden zusammenbringen.

Wichtig ist, frühzeitig zu starten, offen für Learnings zu sein und dir bei Bedarf Rat zu holen (z.B. bei Digitalexperten ;) oder in der Google-Hilfe). So bist du nicht nur Zuschauer bei Googles KI-Offensive, sondern kannst sie aktiv für dein Wachstum nutzen. Die Zukunft der Suche mag neu und ungewohnt sein, aber mit der richtigen Vorbereitung kannst auch du als kleines Unternehmen in diesem KI-Zeitalter der Google-Suche deine Sichtbarkeit erhalten und sogar ausbauen – und letztlich weiterhin erfolgreich neue Kunden online gewinnen.